Plätze und Straßenräume

Umgestaltung des Rathausumfeldes

Problemstellung:

Das Rathausumfeld der Stadt Bad Wildungen befindet sich im Herzen der Altstadt und stellt mit den bedeutsamen Solitärbauten Rathaus und Stadtkirche sowie mit dem Marktplatz die symbolische Mitte der Stadt dar. Gestaltungsdefizite im öffentlichen Raum, eine defizitäre Grünausstattung und infolgedessen Überwärmungserscheinungen im Sommer sowie eine Belastung durch den motorisierten Verkehr bewirken jedoch, dass der Bereich zunehmend an Bedeutung verloren hat und seiner Funktion als Zentrum des öffentlichen Lebens nicht mehr gerecht wird. Seit geraumer Zeit findet aufgrund dieser Rahmenbedingungen z.B. kein Wochenmarkt mehr auf dem Marktplatz statt, Veranstaltungen verlagern sich in den stärker frequentierten Kurbereich Bad Wildungens und die Leerstände in der an den Marktplatz anschließenden Einkaufsstraße nehmen zu.

Mit dem Projekt „Umgestaltung des Rathausumfeldes“ ist vorgesehen, den Bereich stadträumlich und hinsichtlich seiner Aufenthalts- und Grünausstattung zukunftsweisend auszurichten. Das Rathausumfeld soll als Ort des öffentlichen Lebens, der Begegnung und des Aufenthalts neu etabliert werden. Zu diesem Zweck ist eine weitestgehend autofreie Organisation des Marktplatzes mit einer Verlängerung der Fußgängerzone, die Stärkung der Aufenthaltsqualitäten, z.B. durch Begrünungsmaßnahmen, sowie eine Ausdehnung der Erdgeschossnutzungen in den Freiräumen geplant. Im Ergebnis soll ein lebendiger Stadtraum entstehen, der Begegnung, Kommunikation, Spielen und Verweilen ermöglicht.

Projektziel:

Mit der Aufwertung des Rathausumfeldes und der damit verbundenen Inwertsetzung der Altstadt soll den Bewohnerinnen und Bewohnern Bad Wildungens ein Identifikationsort zurückgegeben werden. Dies betrifft insbesondere den Marktplatz, welcher bisher als solcher stadträumlich und funktional nicht wahrnehmbar ist.

Das Konzept zur Umgestaltung des Rathausumfeldes sieht vor, die verschiedenen Teilräume des Planungsraums, also Marktplatz, Kirchplatz, Rathausplatz und untere Brunnenstraße, entsprechend ihren spezifischen Charakteristika gestalterisch und funktional zu qualifizieren und sie durch eine gemeinsame Gestaltungssprache visuell als auch funktional stadträumlich zu verbinden.

Dem Marktplatz wird innerhalb des Rathausumfelds eine besondere Funktion zukommen, da er zugunsten einer flexiblen Platzfläche mit Elementen für Ziel- und Aufenthaltsanlässe sowie für vielfältige Nutzungen gestaltet wird. Multifunktionale „Aktionsfelder“, bestehend aus Sitzgelegenheiten, einer kleinen Bühne, einem Wasserspiel und Staudenbeeten, leisten hierzu einen wesentlichen Beitrag, indem sie abseits von kommerziellen Angeboten Aufenthalt und Erholung ermöglichen und Spielangebote für Kinder bereithalten. Bäume spenden in den heißen Sommermonaten Schatten in der ansonsten stark versiegelten und überhitzten Altstadt, während ein Trinkbrunnen eine gute Möglichkeit zur Abkühlung bietet. Hinzu kommt eine Verlängerung der Fußgängerzone und die Befreiung des Marktplatzes vom fließenden und ruhenden Verkehr, welche ein entspanntes Verweilen auf dem Marktplatz überhaupt erst ermöglichen. Dadurch werden optimale Voraussetzungen geschaffen, dass der den Wochenmarkt sowie andere temporäre Veranstaltungen wieder in die Altstadt zurückkehren. Besucherinnen und Besucher des Rathauses sollen zukünftig auf der Freifläche an der Ranzenstraße einen begrünten Pkw-Parkplatz mit Fahrradboxen vorfinden.

Darüber hinaus zielt das Konzept auf eine stärkere Einbindung des bisher vom Platzgefüge eher isolierten Kirchplatzes ab. Die Verknüpfung von Kirchplatz und Marktplatz wird durch eine erweiterte Öffnung der Kirchenmauer sichergestellt, in die eine neue großzügige Treppenanlage mit Sitzwürfeln integriert wird. Hierdurch werden beide Plätze nicht nur räumlich und visuell miteinander verbunden, sondern es entsteht auch ein neuer Aufenthaltsort innerhalb des Rathausumfeldes.

Auf diese Weise sollen sich der Marktplatz sowie das Rathausumfeld insgesamt zu einem stark frequentierten Anziehungspunkt der Stadt Bad Wildungens entwickeln und hierdurch wiederum eine positive Impulswirkung in der Altstadt insgesamt sowie für angrenzende Ladengeschäfte erzeugt werden.

Aktueller Stand:

Für das Projekt wurden im Rahmen einer Machbarkeitsstudie erste Planungsansätze durch das Landschaftsarchitekturbüro foundation 5+ aus Kassel erarbeitet. Den vollständigen Ergebnisbericht können Sie unter diesem Link einsehen.

Im weiteren Verfahren ist eine schrittweise Umsetzung der Planung in den einzelnen Teilbereichen vorgesehen. In diesem Kontext hat die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Bad Wildungen die Fortführung der Planung für die ersten beiden Bauabschnitte „Verlängerung der Fußgängerzone (Marktplatz)“ sowie „Brunnenstraße (Abschnitt Teichstraße bis Lindenstraße)“ beschlossen.

Im Oktober 2023 wurde das Landschaftsarchitekturbüro foundation 5+ mit der Freianlagenplanung der genannten Bauabschnitte beauftragt. Das Büro wird im Frühjahr 2024 einen Entwurf vorlegen und diesen den politischen Gremien und im Rahmen öffentlicher Veranstaltungen vorstellen. Anschließend erfolgt die finale Ausarbeitung der Freianlagenplanung sowie die Ausschreibung und Vergabe der Bauleistungen. Die bauliche Umsetzung wird voraussichtlich ab dem Jahr 2025 erfolgen.

Interesse am Projekt?

Sie sind Investor und interessieren sich für die Bad Wildunger Altstadt?

Dann nehmen Sie Kontakt zum Projektleiter auf: 

Dipl.-Ing. Clemens Exner
Telefon: 0561 1001 1296
E-Mail: clemens.exnernoSpam@nh-projektstadt.de